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Sabine Krüger

Umgang mit Ängsten in Zeiten von Krieg und Zerstörung

Viele Menschen leiden derzeit unter Ängsten. Das fühlt sich nicht gut an. Doch die Angst selber ist erst einmal nichts Schlechtes. Vielmehr hat die Angst eine wichtige Funktion: sie schützt uns vor riskanten Handlungen. Zudem kann Sie uns Kraft für Flucht oder Abwehr geben und bewahrt uns damit vor ernsthaften, körperlichen und seelischen Beschädigungen. Zum Problem wird die Angst erst dann, wenn sie übermächtig wird und unser Denken und Handeln beherrscht oder ohne reale Bedrohung dauerhaft auftritt.


In der aktuellen Situation ist das Auftreten von Ängsten verständlich. Schon eine lange Zeit war uns ein kriegerischer Konflikt nicht mehr so nah. Für viele Menschen ist es die erste Begegnung mit diesem Thema, andere haben Krieg und Zerstörung bereits in der Vergangenheit erlebt und fühlen sich nun daran erinnert. Durch die dauerhafte Berichterstattung in den Medien fällt es vielen zudem schwer, sich dem Thema zu entziehen. So geraten sie in eine Dauerschleife aus schlechten Nachrichten, Gedanken und Gefühlen. Doch was kann man tun, um nicht in Angst zu versinken oder gelähmt vor Angst zu werden?


Als erstes erscheint es sinnvoll, den Medienkonsum zu minimieren und sich nicht rund um die Uhr den angstauslösenden Bildern und Nachrichten auszusetzen. Beschränken Sie sich auf einige wenige Zeitpunkte am Tag, in denen Sie sich auf den neusten Stand bringen. In der Zwischenzeit ist Ablenkung erlaubt und hilfreich! Beschäftigen Sie sich mit Dingen, die Ihrer vollen Aufmerksamkeit bedürfen oder die Ihnen gut tun. Dies kann die Arbeit sein oder auch ein Hobby, vor allem aber die Begegnung mit anderen Menschen. Akzeptieren Sie die Angst als derzeitigen Teil ihres Lebens, ohne ihr zu viel Raum zu geben.


In vielen Fällen hilft es auch, sich den Ängsten bewusst zu stellen und zu hinterfragen, was genau die Angst auslöst. Sind es die Bilder selber, von Gewalt und Tod, die Sie erschrecken? Fühlen Sie sich persönlich bedroht oder ist es vielmehr die Hilflosigkeit und das Mitleid mit Menschen in einer gefährlichen und ausweglosen Situation? Vielleicht hilft es Ihnen dann, selbst aktiv zu werden und Ihre Gefühle in etwas Produktives zu verwandeln. Starten Sie eine Hilfsaktion, sammeln Sie Geld oder schreiben Sie Protestbriefe. Durch die Teilnahme an einer Kundgebung zeigen Sie nicht nur Ihren Standpunkt, sondern bekommen auch das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Zudem können durch das Zusammentreffen und die Gespräche mit anderen Menschen Gefühle von Solidarität, Geborgenheit und Sicherheit entstehen.


Seien Sie kreativ im Umgang mit Ihrer Angst und versuchen Sie herauszufinden, was für Sie persönlich hilfreich sein könnte. Dabei kann es auch nützlich sein, in die Vergangenheit zu schauen und zu ergründen, was Ihnen in vergleichbaren Situationen geholfen hat oder wie Sie mit alltäglichen Ängsten und Sorgen umgehen. Zudem können Sie sich auch an anderen Menschen aus Ihrem Umfeld orientieren, wenn diese gute Ideen für den Umgang mit ihrer Angst haben. So können auch sportliche Aktivität, Meditation und Gebet oder eine künstlerische Verarbeitung Ihrer Gefühle hilfreich sein und zur Emotionsregulation beitragen. Probieren Sie es aus! Wichtig ist: Sorgen Sie für sich selbst und Ihre seelische Stabilität. Nur so können Sie auch anderen helfen.


Sollten Sie feststellen, dass Ihnen dies alleine nicht gelingt und die Angst unerträglich wird, dann wenden Sie sich gerne an mich. Gemeinsam werden wir herauszufinden was für Sie hilfreich sein kann. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine Nachricht.





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